Was ist Ayurveda?
Ayurveda ist ein uraltes ganzheitliches Medizinsystem und stammt ursprünglich aus Indien, Nepal sowie Sri Lanka und wird seit geraumer Zeit auf der ganzen Welt praktiziert und ausgelebt. Wissenschaft vom Leben = Ayurveda übersetzt und gliedert sich in folgende Schwerpunkte: Ernährung, Pflanzenheilkunde, spirituelles Yoga, Atemübungen sowie (Öl)-Massagen. Ayurveda sollte immer in Kombination mit Yoga stattfinden, um besser wieder zu seiner (Ur)Natur zurückzufinden – Stress reduzieren, den Körper in Einklang bringen und ganzheitlich heilen.
Prakriti, Doshas, Vata, Pitta & Kapha
Jeder einzelne Mensch hat seine individuelle Urnatur die „Prakriti“ genannt wird und sich in drei Bioenergien „Doshas“ Vata, Pitta und Kapha aufteilt. Erstrebenswert ist es, die natürliche Balance der Doshas herzustellen, die man durch die 5 Elemente Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde erzeugen kann. Mittels Dosha-Test kann der persönliche Dosha Typ bestimmt und auf sich persönlich angepasst werden. Mit dem Dosha-Ergebnis wird das Yoga-Programm, Ernährung, Öle, Massagen, Atemübungen sowie Mediationen abgestimmt – passend auf den jeweiligen Typen ausgerichtet. Ich zum Beispiel bin ein Vata-Typ und sollte vermehrt warme Speisen und Getränke aufnehmen, auf Entspannung und genügend Schlaf achten. Um das Gleichgewicht der Doshas herzustellen, wird der gesamte Lebensstil sowie die Ernährung auf Jahreszeit, Befindlichkeit und an die Prakriti (Urnatur) abgestimmt.
Die 3 Ayurveda-Typen
Vata =Luft und Äther
Pitta = Feuer und Wasser
Kapha = Erde und Wasser
Mehr über die einzelnen Dosha-Typen folgt demnächst – hier kommt ihr zu einem kostenlosen Dosha-Test.
Agni, das Verdauungsfeuer
Agni wird als das Verdauungsfeuer – biologisches Feuer (Antaragni) bezeichnet, das von den drei Doshas reguliert und stimuliert wird. Bei einem Ungleichgewicht der Doshas, ist Agni geschwächt und es kommt zur Bildung von Ama (Schlacken), was später zu diversen Erkrankungen führen kann. Agni liefert dem Körper Energie, um alle Funktionen richtig ausführen zu können – darunter fallen auch: Verdauung, Körpertemperatur sowie die Aufnahme der Nahrung.
Ist der Dosha-Typ gestört bzw. stark dominierend, kann es:
- bei Kapha Dominanz zu einem langsamen Stoffwechsel, Müdigkeit und Völlegefühl kommen
- eine Pitta Dominanz begünstigt Entzündungen im Magen sowie Darm – führt zu Geschwüren und Sodbrennen
- bei einer Vata Dominanz sind Blähungen und Verstopfung oft stark ausgeprägt
Agni stärken
- Nicht zu häufig essen
- Nur essen was man verträgt, auch wenn es der Dosha-Ernährungstyp empfiehlt
- Nicht zu viel essen
- Nicht zu viele Lebensmittel für eine Speise verwenden
- Abwechslungsreich essen – jede Mahlzeit unterschiedlich aufbauen
Grundlagen der Ayurveda Ernährung
Bei der ayurvedischen Ernährung gibt es ein paar Grundlagen, die eingehalten werden sollten und diese wären:
- Hauptmahlzeiten mittags essen – Verdauungskraft stärker
- Nie zu viel essen
- Nur essen, wenn man wirklich hungrig ist
- Stark gekühlte Getränke meiden, da die Verdauung dadurch gestört wird
- Individuelle Gestaltung – auf persönliche Bedürfnisse achten
- Es gibt keine Verbote, nur Empfehlungen
- Das Auge isst immer mit
- Auf eine angenehme und ruhige Atmosphäre beim Essen achten
- Nicht zu schnell essen
- Kein Smartphone, Tablet, TV, Zeitung, Arbeit oder Diskussionen bei Tisch
- Zeit für den Einkauf, Kochen und Essen nehmen
- Hochwertige Lebensmittel kaufen – saisonal, regional, BIO-Produkte mit hoher Nährstoffdichte
- Keine Fertigprodukte oder Zusätze in den Speisen (Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe etc.)
- Einfache Gerichte mit wenig Zutaten
- Obst nicht gemeinsam mit Milchprodukten kombinieren (wer nicht vegan lebt)
- *Fleisch nicht mit Milchprodukten verbinden (wer nicht vegetarisch oder vegan lebt)
- Obst immer zuerst essen oder – 1 Stunde vor dem Essen oder 2 Stunden nach dem Essen
- Nach dem Mittagessen für 30 Minuten ausruhen – idealerweise ein kleiner Schlaf, liegend auf der rechten Seite, um die Verdauung zu optimieren
- Nicht zu kaltes Essen
- Lebensmittel nicht einfrieren oder erneut aufwärmen
Wie und wann essen nach Ayurveda?
Es wird empfohlen, zur Hauptmahlzeit (mittags) alle 6 Geschmacksrichtungen zu essen. Idealerweise auch zum Frühstück oder Abendessen. Auch sollten Speisen immer frisch zubereitet werden – es wird abgeraten, Speisen erneut aufzuwärmen.
Rhythmus der ayurvedischen Ernährung
- Größte und somit Hauptmahlzeit sollte zu Mittag gegessen werden
- *3 Mahlzeiten täglich und auf Snacks verzichten
- Zwischen den Mahlzeiten sollten 3 bis 6 Stunden sein
- Abends auf Rohkost, schwer verdauliche und zu spätes Essen meiden
- Abends sollten auch keine tierischen Proteine und Sauermilcherzeugnisse gegessen werden
- Getränke werden zum Essen nicht empfohlen – 30 bis 60 Minuten vor oder nach dem Essen trinken
- Nicht zu kalte Getränke konsumieren
*Je nach Dosha-Typ gibt es unterschiedliche Empfehlungen, wie oft gegessen werden sollt – jedoch sollte man für sich persönlich austesten, mit welcher Menge man sich gut in seinem Körper fühlt.
Vata
- 5-6 Mahlzeiten
- Kleine Mengen pro Mahlzeit
Pitta
- 3 Mahlzeiten
- Niemals das Frühstück auslassen
- Generell keine Mahlzeit streichen
Kapha
- 2 Mahlzeiten täglich
- Frühstück optional je nach Vorliebe/Bedürfnis
Ayurveda und die 6 Geschmacksrichtungen
Ganz unabhängig vom Dosha-Typen sollte jede ayurvedische Speise alle 6 Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, herb, bitter und scharf beinhalten.
Bitter: Graepfruit, Bittermelone, Grünes Blattgemüse, verschiedene Gemüsesorten und Salate wie Spinat, Mangold, Kohl, Löwenzahn, Radicchio und Rucola-Salat, Zimt, Kurkuma, Kardamom
Süß: Getreide, Brot, Marmelade, stärkehaltige Gemüsesorten, Karotten, Eier, Soja Bohnen, Cashew Kerne, Milch, Butter, Süßkartoffeln, Reis, Süßungsmittel, Fette und Fleisch, süßes Obst, Zimt
Herb: Hülsenfrüchte wie Mungbohnen und Gemüsesorten wie Wirsing, Brokkoli, Spinat, Spargel, Kohl, Pilze, Olivenöl, Oliven, Blumenkohl, Fenchel, Melanzani, Staudensellerie, Erbsen, unreife Bananen, Linsen und Mandeln
Sauer: Lassie, Joghurt, Essig, Zitrusfrüchte (außer Grapefruit), Tomaten, Alkohol, fermentierte Speisen, eingelegte Speisen in Essig, saures Obst
Salzig: Jegliche Salzarten, Soja Saucen, Gesalzener Fisch + Fleisch, Algen
Scharf: Scharfe Küchengewürze wie Curry, Pfeffer, Chili, Zwiebel, Zimt, Wasabi, Radieschen, Rettich, Ingwer und Paprika
Die Ernährung spielt im Ayurveda und somit für die Gesundheit eine ausschlaggebende Rolle, denn nur wenn die Doshas in Balance sind, kann ein gesunder Geist in einem gesunden Körper leben. Jedoch ist jeder Körper anders strukturiert und nicht jede Dosha-Ernährungsempfehlung passt zu jedem Menschen – eine individuelle Abstimmung der einzelnen Nahrungsmittel ist hierfür ratsam. Verträgt man ein Lebensmittel nicht, dann sollte man dieses natürlich auch nicht essen – jeder muss sein individuelles Gleichgewicht finden.
Warum Ayurveda für mich passt?
Ich bin immer offen für neue Dinge, ernähre mich ausschließlich von unverarbeiteten Lebensmitteln und bin ein großer Freund von Kräutern und Gewürzen, die in der Ayurveda-Ernährung auf gar keinen Fall fehlen dürfen. In der ayurvedischen Küche kann ich vegetarische/vegane Speisen zubereiten, muss nicht auf Kalorien oder Nährwerte achten, auf meinen Körper hören, habe keine Verbote und kann meine Gesundheit verbessern. Außerdem harmoniert Ayurveda mit Yoga und Meditation – passt perfekt zu mir und meinem Lebensstil.
In den kommenden Tagen oder Wochen werden weitere Tipps, Ayurveda Grundlagen und Rezepte von mir folgen – eure Nina.
PS: Ich habe natürlich jetzt keine Ausbildung gemacht, sondern nur durch Bücher, Videos und Ayurveda-Seiten mir dieses Wissen angeeignet.
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