Wie es zu einem Eisenmangel kommen kann

Ich bin gerade von einer gemütlichen Walking-Runde mit meinem Hund zurückgekommen. Es hat angenehme 19 Grad, die Strecke war nicht besonders anstrengend – und trotzdem fühle ich mich wieder müde und ausgelaugt. Ein großes Glas Wasser steht schon vor mir, und gleich mixe ich mir einen Smoothie mit eisenreichen Zutaten und Vitamin C.

In den letzten Wochen habe ich eine Veränderung an meinem Körper bemerkt, die mich ehrlich gesagt ein wenig beunruhigt. Ich bin deutlich müder als sonst, oft antriebslos und schnell erschöpft – ohne dass ich das auf schlechten Schlaf oder übermäßigen Stress zurückführen würde. Meine Vermutung: Ein Eisenmangel oder vielleicht sogar eine beginnende Anämie – möglicherweise ausgelöst durch meine pflanzliche Ernährung, unregelmäßigen Zyklus und einem Eingriff.

Doch wie genau entsteht eigentlich ein Eisenmangel? Was sind mögliche Folgen – und was kannst du tun, wenn du dich vegetarisch oder vegan ernährst?

Wie kommt es zu einem Eisenmangel?

Eisenmangel ist kein Randphänomen – über 30 % der Weltbevölkerung sind betroffen. Unser Körper verliert täglich kleine Mengen an Eisen über Schweiß, Urin oder Hautschuppen. Diese Verluste müssen über die Nahrung wieder ausgeglichen werden. Besonders Frauen mit starker Menstruation, Sportler:innen oder Menschen mit bestimmten Erkrankungen haben einen erhöhten Bedarf.

Häufige Ursachen für Eisenmangel:

  • Starke Monatsblutungen
  • Erhöhter Verlust über Schweiß und Harn (z. B. durch Sport)
  • Blutverlust durch Magen-Darm-Erkrankungen, Geschwüre oder Hämorrhoiden
  • Eisenarme Ernährung
  • Häufiges Blutspenden
  • Erhöhter Bedarf in Schwangerschaft, Stillzeit, Kindheit und Jugend
  • Medikamente wie Magenschutzmittel
  • Erkrankungen wie Gastritis, Zöliakie, Herzschwäche, Tumore oder Nierenerkrankungen

Wenn du regelmäßig Magenschutz-Tabletten einnimmst, kann das die Aufnahme von Eisen erschweren. Diese Medikamente verändern den pH-Wert im Magen, was die Eisenresorption deutlich hemmt. Auch bestimmte Erkrankungen können dazu führen, dass die Leber Eiweiße ausschüttet, die verhindern, dass Eisen aus dem Darm ins Blut gelangt – oder dass gespeichertes Eisen überhaupt genutzt werden kann.

Warum Eisen so wichtig für dich ist

Eisen ist ein echtes Multitalent im Körper: Es steckt in Enzymen, ist an der Zellbildung beteiligt und wird vor allem für die Herstellung von Hämoglobin gebraucht – dem roten Blutfarbstoff, der Sauerstoff transportiert. Fehlt Eisen, wird die gesamte Energieversorgung in deinem Körper träge.

Wie viel Eisen brauchst du täglich?

Der tatsächliche Bedarf hängt von deinem Alter, Geschlecht und deiner Lebenssituation ab. Hier ein Überblick:

  • Kinder 1–7 Jahre: 8 mg
  • Kinder 7–10 Jahre: 10 mg
  • Mädchen 10–19 Jahre: 14 bis 16 mg
  • Jungen 10–19 Jahre: 12 mg
  • Frauen 19–50 Jahre: 14 bis 16 mg
  • Männer 19–50 Jahre: 11 mg
  • Schwangere: 30 mg
  • Stillende Frauen: 20 mg
  • Ab 50 Jahren: 10 mg

 

Wichtig zu wissen: Nur etwa 5–15 % des über die Nahrung aufgenommenen Eisens gelangt tatsächlich ins Blut – der Rest wird wieder ausgeschieden. Bei Verdacht auf Eisenmangel reicht die Zufuhr über die Ernährung oft nicht aus. In diesem Fall solltest du unbedingt mit deiner Ärztin oder deinem Arzt sprechen.

Erste Anzeichen für einen Eisenmangel

  • Trockene Haut
  • Eingerissene Mundwinkel
  • Brüchige Nägel und sprödes Haar
  • Brennende Zunge
  • Veränderungen an Mund- und Speiseröhrenschleimhaut

 

Symptome einer Anämie

Wenn ein Eisenmangel über längere Zeit bestehen bleibt, kann sich eine Anämie entwickeln – also eine Blutarmut. Typische Anzeichen sind:

  • Anhaltende Müdigkeit
  • Konzentrationsprobleme
  • Kopfschmerzen oder Schwindel
  • Blasse Haut
  • Kribbeln in Armen oder Beinen
  • Geringere körperliche Leistungsfähigkeit

Welche pflanzlichen Lebensmittel liefern Eisen?

Da ich mich selbst pflanzlich ernähre – und vielleicht auch du – konzentriere ich mich hier auf vegane Eisenquellen:

 

Lebensmittel Menge Eisenanteil (mg)
Rote Linsen 100g 7,5mg
Spinat 100g 2,7mg
Kidney-Bohnen 100g 6,7 mg
Kichererbsen 100g 4,3mg
Amaranth 100g 7,6mg
Quinoa 100g 1,5mg
Haferflocken 100g 4,2mg
Leinsamen 100g 8,2mg
Chia-Samen 100g 7,7mg
Sonnenblumenkerne 100g 8,8mg
Sesam 100g 14,5mg
Kürbiskerne 100g 11,2mg
Mandeln 100g 4,1mg
Haselnüsse 100g 3,8mg
Pinienkerne 100g 9,2mg
Eierschwammerl/Pfifferlinge 100g 6,5mg
Cashew-Kerne 100g 6,7mg
Kakao (nur roh/nicht erhitzt) 100g 12,5mg
Maca Pulver 100g 15mg
Spirulina Algen 1g 2mg
Baobab 10g 1mg
Kurkuma + Zimt 100g 28mg

Kombiniere eisenhaltige Lebensmittel am besten mit Vitamin-C-reichen Zutaten (z. B. Zitrusfrüchten, Paprika, Brokkoli) – so kann dein Körper das Eisen besser aufnehmen.

Wenn du öfter unter Müdigkeit, Energielosigkeit oder Konzentrationsproblemen leidest, lohnt sich ein Blick auf deine Eisenwerte. Ein einfacher Bluttest gibt schnell Aufschluss – und dann kannst du gezielt gegensteuern.

Wie lässt sich die Eisenaufnahme verbessern?

Wenn du pflanzliches Eisen zu dir nimmst, ist es besonders wichtig, es mit Vitamin C zu kombinieren – so kann dein Körper es besser aufnehmen. Bestimmte Obst- und Gemüsesorten sind dafür ideal:

  • Paprika
  • Brokkoli
  • Rosenkohl
  • Zitrusfrüchte
  • Erdbeeren
  • Hagebutten
  • Sanddorn

 

Tagesbedarf an Vitamin C

  • Erwachsene: 100 mg
  • Raucher: 150–200 mg
  • Schwangere: 110 mg
  • Stillende Frauen: 150 mg

 

Lebensmittel Menge Vitamin C (mg)
Orange 100g 50mg
Erdbeeren 100g 62mg
Grünkohl + Rosenkohl 100g 75mg
Kiwi 100g 100mg
Paprika (nur roh) 100g 140mg
Johannisbeere (schwarz 100g 175mg
Sanddornbeere 100g 450mg
Hagebutte 100g 1250mg
Baobab-Pulver 100g 280mg
Rotkohl 100g 50mg

Was hemmt die Eisenaufnahme?

Bestimmte Lebensmittel und Getränke können die Aufnahme von pflanzlichem Eisen erschweren – auch das ist gut zu wissen:

  • Kaffee (Polyphenole)
  • Schwarzer und grüner Tee (Tannine)
  • Sojaprotein
  • Isolierte Ballaststoffe (z. B. Weizenkleie)
  • Kalzium (z. B. in größeren Mengen über Milchprodukte oder Supplemente)
  • Oxalate (z. B. in Spinat oder Rhabarber)
  • Phytate – diese lassen sich reduzieren, wenn du Nüsse, Hülsenfrüchte und Getreide vor dem Verzehr einweichst oder fermentierst

Mein Umgang mit dem Eisenmangel

Wenn ich meine Ernährung betrachte, dann würde ich sie als vielseitig, gesund und nährstoffreich beschreiben. Ich esse intuitiv, achte auf Qualität und Abwechslung – doch ich rechne keine Kalorien oder Makros, und auf meinen Eisenbedarf habe ich bisher ehrlich gesagt kaum geachtet.

Gerade bei einer pflanzenbasierten Ernährung ist es aber sinnvoll, bestimmte Nährstoffe – wie eben Eisen – im Blick zu behalten. Nicht aus Zwang, sondern aus Selbstfürsorge. Ich möchte ungern irgendwann auf Medikamente angewiesen sein oder mich wegen eines Mangels langfristig unwohl fühlen.

Deshalb überlege ich jetzt, ein veganes Eisenpräparat zu bestellen. Wenn du da gute Erfahrungen gemacht hast, freue ich mich über deine Empfehlungen!

In den nächsten Wochen werde ich bewusster auf meine Ernährung achten und meinen Gesundheitszustand beobachten – vielleicht ziehe ich dann auch ein kleines Fazit für dich, falls dich das Thema genauso interessiert wie mich.

Hast du selbst schon Erfahrungen mit Eisenmangel gemacht? Oder hast du vielleicht gute Tipps, ein Buch, das dir geholfen hat – oder ein Nahrungsergänzungsmittel, das du empfehlen kannst? Ich würde mich sehr über den Austausch freuen.

Schreib mir gerne – ich bin gespannt auf deine Erfahrungen! Mehr zum Thema Gesundheit und Frauengesundheit findest du regelmäßig hier am Blog.

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