Es ist wieder an der Zeit für ein wenig Deep-Talk und Thinking out loud. Beziehungen. Was sind Beziehungen? Warum enden Beziehungen? Wieso gehen wir nur eine bestimmte Zeit mit gewissen Personen durchs Leben? Ich habe viel darüber nachgedacht und bekam auch durch ein Buch einen kleinen Denkanstoß.
Was verstehe ich unter einer Beziehung?
Beim Wort Beziehung denken die meisten Menschen an Liebesbeziehungen zwischen Mann und Frau, Frau und Frau oder Mann und Mann. Eine Beziehung, bei der man sich die eigenen vier Wände teilt, Kinder oder keine Kinder bekommt und vielleicht sogar heiratet. Ich verstehe unter Beziehung jegliche menschliche Zwischenbeziehungen. Beziehungen zur Familie, zu Freunden, Bekannten oder eben auch Liebespartnern. Wenn man sich meine bisherigen Liebesbeziehungen ansieht, sollte ich die letzte Person sein, die dazu Tipps weitergeben sollte. Das möchte ich in diesem Fall auch gar nicht. Zumindest nicht im klassischen Stil.
Warum gehen wir überhaupt Bindungen oder Beziehungen ein?
Wir sind soziale Wesen. Wir brauchen andere Menschen, um überleben zu können. Einsamkeit und Isoliertheit macht krank – unsere mentale Gesundheit leidet darunter. Es spielt auch keine Rolle, ob wir introvertierte oder extrovertierte Menschen sind. Es bedeutet nur, dass manche Menschen mehr soziale Kontakte benötigen, als andere Menschen. Sie unter Menschen aufblühen, Kraft sammeln oder nach sozialen Treffen wieder alleine Kraft schöpfen müssen.
Im Grunde gehen wir zwischenmenschliche Beziehungen ein, damit wir..
- ..sozial sind
- ..uns austauschen können
- ..Intimität ausleben können
- ..eine Familie gründen können
- ..Wertschätzung erfahren
- ..gemeinsame Aktivitäten erleben
- ..nicht einsam sind
Ob diese Bindungen nun mit einem Freund entstehen oder mit einem Liebespartner*in, spielt bei den meisten der oben genannten Punkte kaum eine Rolle.
Warum enden Beziehungen?
Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht – besonders nach meiner letzten Trennung, die für mich schon sehr prägend war. Erinnert euch mal zurück.
Ihr hattet bestimmt so einige Freunde, mit denen ihr täglich Zeit verbracht habt, eure Geheimnisse anvertraut habt, über Gott und die Welt gesprochen habt und mit denen das Leben einfach schön(er) war. Doch irgendwann kam ein Schnitt. Ihr hattet plötzlich einen neuen Freundeskreis, habt die Schule gewechselt oder hattet euch einfach nichts mehr zu sagen. Aber warum? Eine Person geht aus eurem Leben, die irgendwann einen großen Stellenwert hatte und ganz plötzlich ist da nichts mehr.
Es gibt keine Zufälle
Ich glaube, es hat damit zu tun, dass wir bestimmte Beziehungen nur auf Zeit führen. Wir so lange einen gemeinsamen Weg gehen, bis wir alles erfahren, gelernt und erlebt haben, was wir mit dieser Person erleben sollen. Das Universum hat einen Plan und es war kein Zufall, dass diese Person in unser Leben getreten ist.
Diese Erfahrungen, Beziehungen oder auch Trennungen können schön und auch nicht so schön sein – oft leben, lieben und trennen wir uns im Guten, manchmal aber auch im Streit. Wie es auch kommen mag, ich glaube, es war vom Universum vorbestimmt.
Ohne Gut kein Böse. Ohne Licht kein Schatten.
Meine letzte Liebesbeziehung war sehr schön und auch sehr lehrreich. Das Ende war nicht schön, aber hat mich sehr geprägt. Ich musste scheinbar diese Erfahrung machen, um wachsen zu können und mir einer bestimmten Sache bewusst werden. Natürlich hätte es auch anders laufen können, aber scheinbar sollte und wollte ich es so erfahren. Früher hätte ich mir gedacht – diese Beziehung war schlecht, weil sie eben so geendet hat – doch sie war nicht schlecht, sondern sehr lehrreich. Hätte ich diese Beziehung nicht geführt, würde es mir heute nicht so gut gehen. Ich wäre noch immer in meinem isolierten Turm – Panikattacken – und hätte sehr viele schöne Momente nicht erlebt. Die Trennung bzw. die Lehre aus dieser Trennung war mit Sicherheit, dass ich mich selbst nicht vergessen darf, aufhören muss mich für andere Menschen aufzuopfern und meine Bedürfnisse zu ignorieren.
Während dieser Beziehung war mir das gar nicht so bewusst. Ich habe ständig meinen Tag nach dieser Person geplant – zwar mein Ding durchgezogen, aber dennoch immer mit dem Zeitplan meines Partners im Hinterkopf. Habe mein Leben und sein Leben geregelt und seinem einen höheren Stellenwert zugeschrieben, als meinem eigenen Leben. Ich bin ein Mensch, der es liebt anderen Menschen zu helfen. Ich opfere mich auf und möchte ständig Harmonie und wünsche mir, dass alle glücklich und zufrieden sind. So bin ich halt und ich möchte auch weiterhin so sein, aber nicht auf Kosten meiner Selbst. Ich muss die Balance finden, um selbst nicht unterzugehen.
Beziehungen und Lebensabschnitte
Das Universum bringt uns immer in Situationen und zu Menschen, die wir in einem bestimmten Lebensabschnitt einfach brauchen – daran wachsen wir und entwickeln uns weiter. Manche dieser Menschen begleiten uns bis an unser Lebensende, da wir viel von diesen Personen lernen und bekommen können. Andere wiederum scheiden schon früher aus unserem Leben, weil es hier scheinbar nichts mehr zu lernen gibt und der „Zweck“ erfüllt wurde.
Ich meine damit nicht, dass wir eine Person ausnutzen und uns bestimmte Dinge aneignen und sie ausbeuten, sondern ist es eher ein stetiges Geben und Nehmen. Wir geben etwas und bekommen etwas zurück. Aus diesem Grund sehe ich eine Trennung nicht mehr als etwas Schlechtes an. Bei mir gab es auch viele Beziehungen, die in die Brüche gingen und nach einiger Zeit wieder aufgerollt wurden. Auch das sehe ich als Plan des Universums an – scheinbar gab es hier noch etwas, was noch nicht zur Gänze abgeschlossen war. Womöglich kann dieser kleine Denkanstoß auch einer Person von euch helfen – Hilfe leisten bei einer Trennung, die euch irgendwie schwerfällt. Oft sollte man Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachten, hinterfragen und den Sinn dahinter erkennen.
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