Dosha Typ Pitta

In meinem letzten Artikel habe ich über den Dosha Typ Vata geschrieben – heute möchte ich euch gerne den Dosha Typ Pitta vorstellen und wie man seinen Körper ins Gleichgewicht bringen kann.

Prakriti und Doshas

Jeder einzelne Mensch hat seine individuelle Urnatur  die „Prakriti“ genannt wird und sich in drei Bioenergien „Doshas“ Vata, Pitta und Kapha aufteilt. Erstrebenswert ist es, die natürliche Balance der Doshas herzustellen, die man durch die 5 Elemente Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde erzeugen kann. Mittels Dosha-Test kann der persönliche Dosha Typ bestimmt und auf sich persönlich angepasst werden. Es kommt häufig vor, dass man 2 Dosha Typen in sich trägt – Pitta-Kapha, Vata-Pitta, Vata-Kapha. Mit der Ermittlung der Doshas wird das Yoga-Programm, Ernährung, Öle, Massagen, Atemübungen sowie Mediationen abgestimmt – passend auf den jeweiligen Typen ausgerichtet. Um die Balance der Doshas herzustellen, wird der gesamte Lebensstil sowie die Ernährung auf Jahreszeit, Befindlichkeit und an die Prakriti (Urnatur) abgestimmt.

Der persönliche Dosha-Typ ist der dominante Part und darauf sollte geachtet werden. Grundsätzlich gilt, alle Doshas im Gleichgewicht zu haben. Falls jedoch eine deutliche Störung (=erhöht und sollte besänftigt werden) in einem Dosha vorliegt, dann hat dieses Dosha Priorität. Zuerst wird die Störung behoben und erst wenn sich diese im Gleichgewicht befindet, wird mit dem dominanten Dosha-Typ gearbeitet.

Oft kommt es vor, dass das dominante Dosha gerade nicht intakt ist. In diesem Fall ist es besonders wichtig, dieses Dosha wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Geschmacksrichtung Dosha

PittaVataKapha
Verstärkt das Dosha
scharf, sauer, salzige Speisen
scharf, herbe und bittere Speisen
süß, sauer, salzige Speisen

Besänftigt das Dosah
süß, bitter, herbe Speisen
süß, sauer, salzige Speisen
bitter, herb, scharfe Speisen

Agni, das Verdauungsfeuer

Agni wird als das Verdauungsfeuer – biologisches Feuer (Antaragni) bezeichnet, das von den drei Doshas reguliert und stimuliert wird. Bei einem Ungleichgewicht der Doshas, ist Agni geschwächt und es kommt zur Bildung von Ama (Schlacken), was später zu diversen Erkrankungen führen kann. Agni liefert dem Körper Energie, um alle Funktionen richtig ausführen zu können – darunter fallen auch: Verdauung, Körpertemperatur sowie die Aufnahme der Nahrung.

Ist der Dosha-Typ gestört bzw. stark dominierend, kann es:

  • bei Kapha Dominanz zu einem langsamen Stoffwechsel, Müdigkeit und Völlegefühl kommen
  • eine Pitta Dominanz begünstigt Entzündungen im Magen sowie Darm – führt zu Geschwüren und Sodbrennen
  • bei einer Vata Dominanz sind Blähungen und Verstopfung oft stark ausgeprägt

Agni stärken

  1. Nicht zu häufig essen
  2. Nur essen was man verträgt, auch wenn es der Dosha-Ernährungstyp empfiehlt
  3. Nicht zu viel essen
  4. Nicht zu viele Lebensmittel für eine Speise verwenden
  5. Abwechslungsreich essen – jede Mahlzeit unterschiedlich aufbauen

Pitta Ernährung

Pitta Typen sollten regelmäßig und keine zu großen Portionen essen. Kühlende Speisen über den Tag verteilt, tun diesem Dosha-Typus gut. Außerdem empfiehlt es sich in kühlen und luftigen Räumen zu speisen. Die nachstehenden Lebensmitteln sind für Pitta Menschen sehr zu empfehlen und wirken sich positiv auf deren Gesundheit aus. Besonders in den warmen Monaten sollte auf die passende Dosha-Ernährung Acht gegeben werden, um den Körper in Balance zu halten. Im Winter können es auch heiße Speisen sein – generell ist eine vegetarische/vegane Ernährung für Pitta Typen bestens geeignet.

Die Geschmacksrichtungen süß, bitter und herb senken Pitta. Scharf, sauer und salzig verstärken Pitta.

Dosha Typ Pitta

Obst

Eine Stunde vor oder nach den Mahlzeiten und nicht abends

Süße Früchte: Granatapfel, Pflaume, Apfel, Avocado, Kokosnuss, Feige, Melone, Orange, Birne und Mango

Kein Trockenobst

Gemüse

Süß und bittere Gemüsesorten

Chicorée, Spargel, Kohlgemüse, Gurke, Blumenkohl, Pilze, Sellerie, Salat, Erbsen, Petersilie, Kartoffeln, Zucchini, Sprossen und Kresse

Getreide

Basmati- oder weißer Reis, Gerste, Hafer (gekocht) und Weizen

Gewürze und Süßungsmittel

Keine Gewürze außer:

  • Zimt
  • Koriander
  • Kardamon
  • Fenchel
  • Schwarzer Pfeffer
  • Kurkuma
  • Kokosblütenzucker
  • Brauner Zucker
  • Honig (nicht älter als 6 Monate)

Öle

BIO Kokosöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl und Sojaöl

Milch-Ersatz

Sojamilch, Reismilch, Hafermilch und Tofu

Pitta Dosha Typ

Das Pitta-Dosha mit dem Elemente Feuer und Wasser ist für seine Klarheit bekannt. Pitta steuert Stoffwechselvorgänge, den Hormonhaushalt sowie die Körpertemperatur.

Pitta Typen sind meist klar, strukturiert, machen gerne Pläne und sind praktisch, munter und fokussiert. Sie verfügen über logisches Denken, lieben Sport sowie Bewegung an der frischen Luft und messen sich gerne mit anderen Menschen.

Pitta Typen lieben:

  • Praktische und strukturierte Vorgänge
  • Leiten gerne Dinge an (Projekte, Gruppen etc.)
  • Entspannende Musik
  • Gemütliche, kühle und helle Räume
  • Mediationen und kräftige Massagen mit kühlen Ölen
  • Kühle Umgebungen (auch im Wohnraum)
  • Yoga
  • Frische Luft
  • Bewegung in der Natur

Pitta Typ Störungen (erhöhtes Pitta):

  • Unreine Haut
  • Magenschmerzen
  • Sodbrennen
  • Entzündungen im Körper wie Leberentzündungen
  • Gastritis, Magen- und Darmgeschwüre
  • Akne und Ekzeme
  • Wutausbrüche (besonders bei Hunger)
  • Einschlafstörungen

Tut dem Pitta Typen gut (besänftigt Pitta):

  • Extreme Meiden
  • Sport mit mittlerer Belastung
  • Nicht zu große Portionen essen
  • Kühles Umfeld
  • Gut gelüftete Räume
  • Hitzequellen meiden (äußerlich/innerlich)
  • Kühlende Getränke
  • Ruhe und Entspannung
  • Über Gefühle ruhig reden
  • Osho-Mediation
  • Tiefe Massagen mit kühlenden Ölen
  • Yoga
  • Besänftigt Pitta: Süße, bittere und herbe Speisen

Ihr seid an den Grundlagen im Ayurveda interessiert? Schaut mal hier vorbei und lest euch ein wenig in die Grundthematik ein. Ich werde in den kommenden Tagen noch den letzten Dosha Typ „Kapha“ vorstellen, damit ihr einen Gesamtüberblick bekommt.


Ich habe keine Ausbildung im Ayurveda absolviert, sondern nur durch Bücher, Videos und Ayurveda-Seiten mir dieses Wissen angeeignet. 

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