Negative Verhaltensmuster auflösen

Jeder Mensch ist einzigartig und auf seine Weise besonders – durch unseren Charakter, unser Verhalten, Muster und Erfahrungen formt sich im Laufe der Zeit unsere Persönlichkeit. Oft schleichen sich auch Verhaltensweisen und Prägungen ein, die wir an uns nicht verstehen, mögen und akzeptieren wollen. Diese Prägungen und Verhaltensmuster begleiten uns Tag für Tag und können in gewissen Punkten unser Leben erschweren.

Auch, wenn wir alle einzigartig sind, teilen wir dennoch sehr viele Muster, die uns wiederum gar nicht so voneinander unterscheiden. Diese Gewohnheiten sind zwar nicht bis ins kleinste Detail ident, haben jedoch einen gemeinsamen Kern, der sich quer durch die Bank in vielen Menschen widerspiegelt.

Negative Verhaltensmuster auflösen für ein ausgeglichenes Leben, aber wie und wo fängt man damit an?

Wie kann man negative Verhaltensmuster auflösen?

In erster Linie muss man sein Muster ausfindig machen und sich dieser Tatsache bewusst werden. Bei meinen Themen habe ich lange Zeit nicht hingesehen oder wollte bestimmte Dinge einfach nicht sehen, was sich in unterschiedlichen Formen gezeigt hat und in einigen Fällen immer noch präsent ist. 

Schaffe ein Bewusstsein

Der erste Schritt ist, sich bewusst zu machen, welche Verhaltensmuster man an den Tag legt, welche man ändern möchte und warum. Dies erfolgt oft durch ehrliche Selbstreflexion

Ursachen finden

Identifiziere die Ursachen für deine negativen Verhaltensmuster. Überlege, ob es Auslöser (meist in der Kindheit) gibt, die dazu führen, dass du dich auf eine bestimmte Weise verhältst. Sind es alte Themen oder hat es tatsächlich etwas mit der neuen Situation zu tun? 

Hierfür kannst du auch ein Journal zur Hand nehmen und deine Muster, Prägungen oder Trigger auflisten. Schreibe detailliert nieder, welche negativen Gedanken, Gefühle und Taten auf gewisse Situationen folgen. Finde dein Muster und versuche die Ursache ausfindig zu machen. 

Stelle dir Fragen, wie:

Warum löst es dieses Gefühl, Gedanken oder diesen Drang nach einer Handlung aus?  

Was empfinde ich dabei? 

Wo spüre ich den Schmerz, die Angst oder den Zorn? 

Wie fühlt es sich an? 

Hängt es tatsächlich mit der aktuellen Situation zusammen oder ist es ein Schmerz aus meiner Vergangenheit (Kindheit/Jugendzeit)? 

Aussagen umwandeln

Unsere Glaubenssätze werden zu unseren Mustern, die wir in unserem Alltag und Beziehungen durchleben. Denkt man beispielsweise „Ich kann nichts und alles, was ich tue, ist zum Scheitern verurteilt“, dann könnte man diese Aussage ins positive umformulieren. Diese Umformulierungen sollten auch tatsächlich umsetzbar und glaubhaft sein, damit sie auch einen Nutzen in einem auslöst.

Realistisch wäre: Ich kann vieles wirklich gut. 

Unrealistisch wäre: Ich kann alles richtig gut. 

Dieses Beispiel lässt sich natürlich auf jegliche Themen anwenden.  Wichtig hierbei ist, diese Übung der Umformulierung täglich zu wiederholen und ein neues Bewusstsein zu schaffen.

Innere Kind-Arbeit

Die „Innere Kind-Arbeit“ geht davon aus, dass ungelöste emotionale Konflikte und traumatische Erlebnisse aus der Kindheit unser Verhalten und unsere Beziehungen im Erwachsenenalter beeinflussen. Durch die Identifikation und Heilung dieser verletzten inneren Kind-Prägung kann unser Verhalten sich verändern und auch unsere Beziehungen können dadurch verbessert werden. Auf ganzheitlicher Ebene kann Heilung erfolgen. 

Der erste Schritt bei der „Inneren Kind-Arbeit“, ist es, sich bewusst zu werden, wann das innere Kind aktiv wird und wie es sich zeigt. Oft zeigen sich verletzte innere Kind-Aspekte in Form von unangenehmen Gefühlen oder Verhaltensweisen wie Ängsten, Wutausbrüchen, Unsicherheit oder innerer Leere.

Um das innere Kind zu heilen, kann es hilfreich sein, einen Dialog mit ihm zu führen. Dabei kann man sich vorstellen, dass man mit seinem inneren Kind (wie mit einem Kind) spricht oder ihm beispielsweise einen Brief schreibt. Wichtig ist auf „kindlicher Ebene“ zu kommunizieren. 

Man kann sich selbst Fragen stellen, wie zum Beispiel: „Was brauchst du jetzt mein Kind?“ oder „Wie kann ich der kleinen Anna helfen, dass du dich sicher und geborgen fühlst?“

Wenn du mehr über die „Innere Kind-Arbeit“ erfahren möchtest, dann kann ich dir das Buch von Stefanie Stahl „Das Kind in dir muss Heimat finden“ sehr ans Herz legen. 

 

Erschaffe dir eine neue Identität

Erschaffe dir eine neue Identität, in der du ein anderer Mensch mit anderen Verhaltensmustern bist. Nehmen wir erneut das Thema „Ich schaffe nichts“ als Beispiel zur Hand. 

Mit dieser Einstellung und Prägung wirst du wahrscheinlich auch weniger schaffen, deswegen ist es wichtig sich in eine Person zu denken, die diesen Gedankengang überhaupt nicht hat. Wie würdest du dich also verhalten, wenn du davon ausgehst „Ich kann vieles schaffen“?  

So ein Mensch hat weniger Zweifel, geht mit einer positiven Grundeinstellung an Dinge ran und erhofft sich auch ein hervorragendes Ergebnis. Denke dich in dein neues Leben und dein neues Verhalten hinein.  

Heilungsprozesse funktionieren meist nicht linear, sondern beinhalten immer Höhen und Tiefen. Mal geht es vorwärts, mal wieder rückwärts. Wichtig dabei ist nur, dass man dran bleibt und den Glauben an sich nicht verliert. 

Oft ist auch ein:e Gesprächspartner:in von Vorteil – Freunde:innen, Familie oder professionelle Hilfe von Therapeuten:innen. 

Hast du dich schonmal mit diesem Thema befasst? Kennst du deine Muster und hast für dich Lösungen gefunden, wie du sie auflösen kannst? 

Schreibe gerne deine Tipps als Kommentar nieder und hilf auch anderen mit deiner Erfahrung. 

Alles Liebe Nina

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