Meine Haarpflegeroutine gegen Frizz

Seit ich 19 bin, habe ich meine Haare ha(a)rtnäckig und brav blondiert – Highlights, Strähnen, das volle Programm. Mehrmals im Jahr habe ich sie schön aufhellen lassen und dann noch mit einer aschigen Tönung den perfekten Blondton gefärbt. Meine Haare haben sich dabei erstaunlich gut gehalten und das über 15 Jahre. Dank meiner Mischung aus guter Haarstruktur (danke Mama), kleinen Pflege-Ritualen, gesunder Ernährung und dem Verzicht auf manche Styling-Sünden lief alles wunderbar.

Doch jetzt, sind wir an einem Wendepunkt angekommen. Meine Haare haben nämlich beschlossen, nicht mehr so schön zu sein, wie ich sie gewohnt war – und ganz ehrlich, das macht mir ein bisschen Angst. Also, eine Entscheidung wurde gebraucht und nein, sie gefällt mir nicht unbedingt. Doch sie scheint unvermeidlich: Schluss mit dem Blondieren. Ab jetzt heißt es, back to the roots!

Passend dazu dachte ich mir: Warum nicht meine Haarpflege gegen Frizz und meine ha(a)rmonischen Rituale teilen? Schließlich weiß ich jetzt besser denn je, wie wichtig gesunde Haare wirklich sind. 

Goodbye Blondie

Ach ja, das Leben als Blondine – ich hab’s wirklich geliebt! Helle Haare stehen mir, da bin ich mir sicher, viel besser als mein natürlicher, dunkler Farbton. Der ist nämlich nicht nur dunkel, sondern auch voller Rotpigmente, was das Blondieren immer zu einem kleinen Chemie-Experiment gemacht hat. Ich konnte nicht einfach fröhlich aufhellen und dann „Zack, Blond!“ – nein, da waren strategische Tönungen und ein geschicktes Händchen gefragt, um meinen Lieblingsblondton hinzubekommen. Und ich dachte mir bisher immer, meine Haare packen das schon.

Nun, es sieht so aus, als hätten sie eine andere Meinung dazu entwickelt. Meine Haare signalisieren mir eindeutig: „Zeit für eine Blondierpause.“ Also gut, ich habe schweren Herzens beschlossen, das Blondieren und Strähnchenlegen für die nächste Zeit auf Eis zu legen. Nicht unbedingt mein Traumszenario, doch was soll’s – da muss ich jetzt durch.

Heißt für mich: Goodbye Blond, hallo Naturton! Damit ich in der Zwischenzeit nicht völlig unfassbar aussehe (nein, nicht unfassbar gut, sondern unfassbar dämlich), kommt jetzt regelmäßig eine dunkle Tönung ins Spiel, bis die Länge passt und ich sie abschneiden kann. So zumindest mein Plan.

Natürliche Pflegeroutine für mein Haar

Seit ein paar Jahren habe ich meine kleine Trickkiste an Produkten, Ritualen und Anwendungen, die meine Haare bisher echt gut bei Laune gehalten haben. Vielleicht bist du ja gerade auf der Suche nach einer natürlichen Routine? So sieht meine Haarpflegeroutine bei Frizz aus.

Schonendes Styling

Ich beginne mal mit einem sehr wichtigen Punkt, der bei mir definitiv viel gerettet hat und zwar das schonende Styling. Ich verwende kein Glätteisen, meinen Lockenstab gefühlt 5 pro Jahr und föhne meine Haare nie mit starker Hitze. Wer ständig glättet, lockt und mit heißer Stufe föhnt, der wird unter: 

  • Feuchtigkeitsverlust leiden 
    Hitze entzieht deinem Haar jede Menge Feuchtigkeit, wodurch es trocken, spröde und anfälliger für Frizz wird. Besonders die Haarspitzen neigen dann zum Austrocknen und können schneller brüchig werden.

  • Spliss und Haarbruch begünstigen 
    Durch die hohen Temperaturen kann die äußere Schuppenschicht deiner Haare aufbrechen, was zu Spliss und Haarbruch führt. Einmal gespalten, gibt es kein Zurück – die Haare müssen geschnitten werden!

  • Verlust von Elastizität bewirken 
    Gesunde Haare haben eine gewisse Elastizität, die durch Hitzeeinwirkung verloren geht. Ohne diese Elastizität sind deine Haare weniger widerstandsfähig und können bei der kleinsten Belastung abbrechen.

  • Farbveränderungen und Glanzverlust erzeugen 
    Hitze kann auch Farbpigmente in deinen Haaren zerstören, wodurch blondiertes oder gefärbtes Haar schneller verblassen oder einen ungewollten Farbton annehmen kann. Der natürliche Glanz leidet ebenfalls, und die Haare wirken stumpf und leblos.

  • Schädigung der Haarstruktur veranlassen 
    Regelmäßige Hitzestyling-Sessions können die Proteinstruktur im Haar beschädigen. Die Folge: Haare verlieren ihre Widerstandsfähigkeit und sind anfälliger für diverse Umwelteinflüsse.

Haarwaschtag

Wer mich kennt oder sich schon mal durch meine Artikel gelesen hat, hat sicher meinen kleinen „Haartick“ entdeckt. Fast 20 Jahre lang war mein Motto: Haare waschen – jeden. einzelnen. Tag. Mittlerweile versuche ich tapfer, die Wäschen auf 3-4 Mal pro Woche zu reduzieren. Jeder, der selbst eine solche Angewohnheit hat, weiß, wie schwer es ist, sich das abzugewöhnen. Und Hand aufs Herz: Tägliches Haarewaschen ist weder für die Haare noch für die Kopfhaut das Gelbe vom Ei.

In all den Jahren habe ich so einige Haarpflegeprodukte getestet – ein paar davon super, andere nicht so berauschend. Jetzt habe ich endlich Produkte gefunden, die meine Werte spiegeln und mein Haar gleichzeitig richtig gut pflegen.

Für mich gilt: keine tierischen Inhaltsstoffe und definitiv nichts, das an Tieren getestet wird. Falls dich das Thema auch interessiert, schau unbedingt mal bei PETA vorbei und recherchiere Firmen, die nicht in Asien, vor allem nicht in China, produzieren oder verkaufen. Der Grund? In China müssen Kosmetikprodukte laut Gesetz an Tieren getestet werden, bevor sie in den Handel gehen. Sprich, auch wenn eine Marke in Europa tierversuchsfrei ist, muss sie für den chinesischen Markt Tests durchlaufen.

Wie du mit diesem Thema umgehst, ist natürlich ganz dir überlassen. Für mich steht fest: Tierleid kommt mir nicht ins Haar. In der folgenden Liste findest du 6 Haarpflege-Marken, die komplett tierversuchsfrei sind und auf solchen Märkten nicht verkaufen (zumindest laut meiner Recherche).

Ja, mein Blondierpulver und meine Haarfarben sind nicht tierversuchsfrei – solltest du hier wirklich gute Marken oder Produkte kennen, dann freue ich mich sehr über deinen Tipp. 

 

Aveda
– Aveda ist eine der ersten Marken für natürliche Haarpflege und sowohl vegan als auch tierversuchsfrei. Ihre pflanzlichen und ätherischen Öle bieten Pflege für jeden Haartyp.

Paul Mitchell
– Diese Marke war eine der ersten, die sich lautstark gegen Tierversuche ausgesprochen hat. Weltweit als tierversuchsfrei anerkannt, bietet Paul Mitchell alles für die Haare, was das Herz begehrt.

Kevin Murphy
– Ebenfalls tierversuchsfrei, punktet Kevin Murphy bei Profis und Stylisten mit hochwertigen Produkten und umweltfreundlichen Verpackungen.

Maria Nila
– Die schwedische Marke ist vegan und tierversuchsfrei zertifiziert. Besonders ideal für coloriertes Haar, aber auch sonst für viele Haartypen geeignet.

SheaMoisture
– Diese Marke verwendet natürliche Inhaltsstoffe und bietet intensive Feuchtigkeitspflege, besonders für lockiges und krauses Haar.

The Body Shop
– Einer der ersten internationalen Vorreiter gegen Tierversuche, bietet The Body Shop viele tierversuchsfreie und oft auch vegane Produkte.

Bun, Bun

Ich hab mir angewöhnt, meine Haare nur noch mit einem Mikrofasertuch anzutrocknen – Frottee verwende ich nicht mehr! Und nachts? Da gibt’s fast immer einen lockeren Bun. Für mich funktioniert das ganz okay, doch ich muss zugeben: Meine Haarstruktur hat definitiv schon bessere Zeiten gesehen. Und die „messy Buns“, die früher irgendwie cool aussahen, haben mittlerweile auch ihren Glanz verloren – im wahrsten Sinne des Wortes. 

Pflegeprodukte

Bei Pflegeprodukten bin ich eher sparsam – zumindest, was die Menge der unterschiedlichen Produkte betrifft. Ich verwende derzeit einen Leave-in-Feuchtigkeitsspray und ein Argan-Öl für meine Spitzen. Hitzespray und Co. habe ich noch nie verwendet und werde jetzt auch nicht damit beginnen. 

Schneiden

Ich halte es mit der Schere ganz konsequent: Mindestens vier Mal im Jahr kommt alles Überflüssige ab. Und wenn ich sehe, dass sich Spliss eingeschlichen hat, wird auch zwischendurch rigoros gekürzt. Wie sieht’s bei dir aus – bist du Team „regelmäßig schneiden“ oder eher „lass wachsen und hoffe auf das Beste“? 

Ernährung und Supplements für schöne Haare

Ich mache jetzt keine Wissenschaft aus meiner Ernährung, was die Haare angeht, und nehme auch keine speziellen Wundermittel dafür ein. Meine alltäglichen Lebensmittel und Supplements, die einen Effekt auf Haare und Nägel haben, habe ich dir hier aufgelistet. 

Samen, Saaten und Nüsse 
Reich an Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E und Zink sind Chiasamen, Mandeln, Leinsamen, Walnüsse, Hanfsamen oder auch  Kürbiskerne, die die Kopfhaut und das Haar hydratisieren und mehr Glanz verleihen.

Spinat und grünes Blattgemüse 
Diese sind voller Eisen, Folsäure und Vitamin C, die die Haarwurzeln stärken.

Beeren
Vitamin C in Beeren wirkt als Antioxidans und schützt die Haarfollikel vor Schäden, unterstützt aber auch die Kollagenproduktion.

Süßkartoffeln und Karotten
Beide sind reich an Beta-Carotin, das vom Körper in Vitamin A umgewandelt wird und für das Zellwachstum und gesunde Kopfhaut wichtig ist.

Avocado
Vollgepackt mit gesunden Fetten und Vitamin E, die die Haarwurzeln stärken und Spliss reduzieren.

Haferflocken
Vollgepackt mit Zink, Eisen und Biotin, allesamt unverzichtbar für die Haarstruktur und das Wachstum.

Linsen und Bohnen
Sie liefern Proteine, Eisen, Zink und Biotin – alles, was das Haar für Wachstum und Stärke braucht.

Baobab
Ist vollgepackt mit Vitamin C, Vitamin E und anderen Antioxidantien, die vor Umweltschäden schützen und die Kopfhaut gesund halten. Außerdem kann eine regelmäßige Anwendung die Haarfasern stärken und verleiht dem Haar mehr Widerstandskraft.

Nahrungsergänzung 
MagnesiumZinkSelenKollagenVitamin B7Vitamin EVitamin D und Vitamin COmega 3 und MSM kommen immer wieder in meiner Nahrungsergänzung vor und haben einen positiven Effekt auf Haarstruktur, Wachstum, Kopfhaut und Anit-Frizz. 

Ich bleibe meinen Routinen treu und gebe meinen Haaren weiterhin die Chance, sich von der Blondier-Ära zu erholen – wer weiß, vielleicht sehen sie irgendwann wieder aus wie in einer Shampoo-Werbung. 

Und wie sieht’s bei dir aus? Hast du diesen einen ultimativen Haarpflege-Hack, der alles verändert hat? Ich bin gespannt auf deine Tipps!

Alles Liebe Nina 

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