Buchtipp: Wahre Schönheit kommt vom von aussen

Hallo meine Lieben und willkommen zu neuem neuen Buchtipp: Wahre Schönheit kommt vom von aussen von Helene Karmasin. Der heutige Artikel befasst sich mit einem Buch, welches ich kürzlich in einem Second-Hand-Shop entdeckt und nun ausgelesen habe. Habe das Buch nicht alleine wegen dem Titel, sondern vor allem wegen dem Cover gekauft – irgendwie sehr treffend – oder?

Dr. Helene Karmasin

In Wahre Schönheit kommt von außen nimmt Dr. Helene Karmasin – ihres Zeichens österreichische Marktforscherin und Expertin in Wahrnehmungspsychologie, das Thema Schönheit ordentlich unter die Lupe. Dabei kratzt sie nicht nur an der Oberfläche, sondern packt den Hochglanz-Lack direkt am Kragen.  Karmasin zeigt charmant, doch schonungslos, wie sehr die äußere Erscheinung darüber entscheidet, ob wir jemanden mögen, ob wir ihn bewundern oder am liebsten direkt für einen Traumjob einstellen würden. Schönheit hat nämlich – Überraschung! – eine ziemlich große Bühne in Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft. Und die Hauptrolle spielt dabei definitiv nicht die innere Werteliste.

Schönheit, wie das Verlangen nach Schokolade

Karmasin behauptet, Schönheit sei so universell wie das Verlangen nach Schokolade – und dazu noch tief in unserer Evolution verankert. Attraktive und schöne Menschen – wirken auf uns automatisch gesünder, erfolgreicher und vertrauenswürdiger. Warum? Weil unser Gehirn das so (sehen) will. Dieser Schönheits-Bonus macht sich nicht nur auf Instagram und Tinder gut, sondern zahlt sich auch im Büro aus: Psychologische und soziologische Studien zeigen nämlich, dass attraktive Menschen bei Jobbewerbungen eher das Rennen machen, großzügigere Gehälter einstreichen und allgemein mit freundlicheren Blicken bedacht werden. Kurz gesagt: Wer gut aussieht, hat einfach die besseren Karten – ob wir das nun fair finden oder nicht.

Mein Senf + Ketchup dazu:

Hier mal mein persönlicher Senf und Ketchup, denn dazu habe ich natürlich auch eine Meinung. Eine Freundin und ich haben neulich über dieses Thema geplaudert und uns dabei auf eine nicht ganz so charmante Wahrheit geeinigt: Als Frau darfst du im Business entweder schön oder klug sein. Beides zusammen? Viel Spaß dabei, dir dein Leben unnötig schwer zu machen! Besonders, wenn die Chefin selbst eine Frau ist – oder generell Frauen in der Chefetage den Ton angeben. In solchen Fällen scheint die Erfolgsformel zu lauten: Sei lieber schlau und weniger attraktiv, sonst wirst du schnell mal als Bedrohung wahrgenommen.

Und jetzt bin ich neugierig: Was denkst du? Bist du auch schon mal in diese absurde „Entweder-oder“-Falle getappt? Oder hast du vielleicht ganz andere Erfahrungen gemacht? Ich freue mich auf deinen Senf dazu! 

Schönheitsideale: Mode und Kultur im Zusammenhang mit Schönheit

Ein Herzstück des Buches ist die Frage: Woher kommen eigentlich unsere Schönheitsideale? Helene Karmasin zeigt, dass diese vor allem von Werbung, Mode und – Überraschung – Social Media kräftig auf Hochglanz poliert werden. Dabei sind diese Ideale alles andere als in Stein gemeißelt. Sie sind wandelbar wie die Mode selbst und passen sich an Zeitgeist und Kultur an.

Ein kleiner Geschichtsexkurs gefällig? Im Barock galt es als absolutes Schönheitsziel, ein bisschen mehr auf den Rippen zu haben – Rubens lässt grüßen! Heute hingegen feiert die Modewelt den schlanken, durchtrainierten Körper und was gestern noch „in“ war, wirkt heute wie eine Folge aus einer Retro-Reality-Show. Schönheitsstandards sind also so flexibel wie Instagram-Filter: Sie ändern sich ständig und reflektieren, was gerade „in“ ist. 

Karmasin hat einen erfrischend differenzierten Blick auf Schönheit: Sie ist nicht nur die böse Stiefmutter in unserem modernen Märchen, sondern auch eine echte Powerfrau. Schönheit inspiriert, macht uns glücklich und schenkt uns Augenblicke der Harmonie – wie ein Sonnenuntergang oder der perfekte Latte-Art-Schaum.

 

Doch Achtung, auch hier gibt es einen Haken! Der Druck, immer makellos auszusehen, hat seine dunklen Seiten. Und davon recht viele. Dank Social Media und seinem unermüdlichen Perfektionismus-Wahn fühlen sich viele Menschen wie im Dauerlauf auf dem Schönheits-Laufband – mit psychischen Stolperfallen wie geringem Selbstwertgefühl oder sogar Essstörungen. Karmasin macht also klar: Schönheit ist toll, solange wir sie genießen, ohne uns von ihr tyrannisieren zu lassen. Dieser Grat ist schmal. 

Wie inszeniere ich mich richtig und warum tue ich das?

Das Buch liefert außerdem spannende Behind-the-Scenes-Einblicke in die Schönheitsindustrie und die Kunst der Selbstdarstellung – quasi ein kleiner Crashkurs in „Wie inszeniere ich mich richtig?“ Karmasin erklärt, wie Kleidung, Make-up und Styling nicht nur unseren Look, sondern vor allem auch die Botschaften, die wir senden, beeinflussen. Ob bewusst oder unbewusst: Jede Outfitwahl ist ein Statement, das sagt, wer wir sind oder sein wollen. Dieses Verhalten hat übrigens nichts mit Oberflächlichkeit zu tun, sondern wurzelt tief in unserem menschlichen Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit. Dabei hat Karmasin eine charmante Botschaft parat: Authentizität und Schönheit müssen sich nicht wie Erzfeinde gegenüberstehen. Vielmehr können sie wunderbar Hand in Hand gehen – wenn wir uns selbst treu bleiben und trotzdem Spaß daran haben, uns von unserer schönsten Seite zu zeigen.

Mein Buchtipp: Wahre Schönheit kommt von aussen, ist nicht nur mit Köpfchen, sondern auch mit einer ordentlichen Portion Realitätssinn behaftet. Der Autorin gelingt der Spagat zwischen kritischer Analyse und pragmatischem Blick: Sie zeigt auf, wie sehr unser Bild von Schönheit durch Medien und soziale Kontexte geprägt wird und lädt dazu ein, die eigenen Vorstellungen mal gründlich unter die Lupe zu nehmen.

Das Buch ermutigt dazu, bewusster mit den täglichen Botschaften umzugehen, die uns auf Plakatwänden, in Instagram-Feeds oder im Büro begegnen. 

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