Vor fast 20 Jahren habe ich zum ersten Mal Die Welle gesehen – du wahrscheinlich auch, oder? Ich glaube, es gibt kaum jemanden, der diesen Film nicht im Schulunterricht über sich ergehen lassen musste. Damals war das Ganze eher Mittel zum Zweck: Filmstunde bedeutete für mich so etwas wie eine Freistunde, bei der man zwar im Klassenzimmer saß, doch gedanklich ganz woanders war.
Jahre später – fast schon vergessen – stolperte ich in einem Second-Hand-Laden über das Buch zum Film. Und plötzlich war die Geschichte wieder da. Diesmal hat sie mich nicht nur gepackt, sondern auch nachhaltig beschäftigt. Deshalb möchte ich dir heute in meinem Buchtipp: Die Welle ans Herz legen – mit einem neuen Blick auf ein bekanntes Thema.
Die Welle
In „Die Welle“ von Morton Rhue dreht sich alles um ein Sozialexperiment, das mit guten Absichten beginnt – und in einem Strudel aus Gruppenzwang, Macht und Gehorsam endet.
Der Geschichtslehrer Ben Ross steht vor einer Herausforderung: Seine Schüler:innen können sich schlicht nicht vorstellen, wie es während des Nationalsozialismus zu so viel blindem Gehorsam und Mitläufertum kommen konnte. Um ihnen das Thema greifbarer zu machen, startet er ein ungewöhnliches Experiment. Er führt eine Bewegung ein, die sich „Die Welle“ nennt – mit klaren Regeln, einem einheitlichen Symbol und dem Motto: „Stärke durch Disziplin, Stärke durch Gemeinschaft, Stärke durch Handeln.“
Was als pädagogisches Projekt beginnt, entwickelt schnell eine ungeahnte Dynamik. Die Schüler:innen fühlen sich plötzlich zugehörig, stark – sie sind diszipliniert, loyal, fast schon euphorisch. Doch was wie ein harmloses Gruppengefühl beginnt, kippt bald in blinden Eifer. Aus der neuen Ordnung wird Ausgrenzung, aus Gemeinschaft wird Druck – und Kritik ist plötzlich nicht mehr willkommen.
Als Ben Ross erkennt, wie weit sich die Bewegung von seiner ursprünglichen Idee entfernt hat, zieht er die Notbremse. In einem eindrucksvollen Moment hält er seinen Schüler:innen den Spiegel vor – und macht ihnen deutlich, wie erschreckend leicht sich Geschichte wiederholen kann.
„Die Welle“ zeigt eindrucksvoll, wie leicht Menschen in autoritäre Strukturen geraten – und wie wichtig es ist, selbstständig zu denken und für seine Werte einzustehen. Eine zeitlose und wichtige Geschichte über Macht, Manipulation und Gruppenzwang. Was wir immer und immer wieder erleben – auch in der heutigen Zeit noch.
Kennst du das Buch oder habe ich dich nun dazu animiert es zu lesen? Schreib es gerne in die Kommentare! Freue mich von dir zu lesen.
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